Schuldgefühle, Stress und kleine Siege: Muttersein im Alltag mit Legasthenie
Kennen wir das nicht alle?
Es gibt Tage, an denen der Wecker viel zu früh klingelt, die Kinder müdig am Frühstückstisch sitzen und jede Kleinigkeit zu einem kleinen Drama wird. Und dann, kaum hat der Schultag begonnen, beginnen die Gedanken zu kreisen: Hat mein Kind seine Hausaufgaben gemacht? Wird es heute in der Schule zurechtkommen? Diese Gedanken begleiten uns Mütter wie ein ständiger Schatten – ein Mix aus Sorge, Verantwortung und dem unweigerlichen Gefühl, nicht genug zu sein. Doch lass uns einen Moment innehalten! Diese scheinbare Schwäche birgt eine Stärke, die wir nur nicht immer sofort erkennen.
Schuldgefühle als ständige Begleiter
Im hektischen Familienalltag klopft das Gefühl, nicht genug zu leisten, oft ungefragt an unsere Tür. Vielleicht kennst du diese innere Stimme, die dir zuflüstert, dass du mehr hättest tun können. Sei es, den Nachhilfelehrer später anzurufen, oder doch noch ein weiteres Lesetraining ins Tagesprogramm zu quetschen. Aber seien wir ehrlich: Diese ständigen Schuldgefühle sind nicht nur zermürbend, sie sind auch wenig hilfreich. Statt uns zu blockieren, sollten wir sie als Hinweis verstehen, etwas freundlicher mit uns selbst zu sein. Schließlich wäre es besser, Lösungen zu finden, als uns in negativen Gedanken zu verlieren, oder?
Praktische Tipps für mehr Gelassenheit
Der erste Schritt, den wir gehen können, ist bewusst Raum zum Atmen zu schaffen. Es klingt einfach, ist aber oft schwer: sich Zeit für sich selbst nehmen. Ein Spaziergang, eine Tasse Tee oder ein paar Minuten ungestörte Ruhe können Wunder wirken, um Klarheit zu finden.
Ein weiteres hilfreiches Werkzeug ist das Delegieren. Auch wenn wir Mütter gerne alles selbst machen, tut es gut, Aufgaben zu verteilen. Ob der Partner, Großeltern oder gute Freunde – Unterstützung anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und sorgt dafür, dass der Druck abnimmt und die Schuldgefühle schwinden.
Positive Selbstwahrnehmung stärken
Erlaube dir, auf deine Erfolge zu blicken, anstatt dich auf das zu konzentrieren, was noch hätte besser laufen können. Die Tatsache, dass du da bist, dein Kind unterstützt und Lösungen suchst, ist an sich schon ein Erfolg und verdient Anerkennung. Sich selbst ein wenig auf die Schulter zu klopfen, kann befreiend wirken.
Nicht jede Herausforderung lässt sich sofort meistern, aber jede kleine Verbesserung zählt und ist ein Schritt in die richtige Richtung. Erinnere dich daran, dass auch du wachsen darfst, während dein Kind lernt.
Stärke aus Unsicherheiten ziehen
Zum Schluss lass uns eines nicht vergessen: Unsicherheiten sind Teil des Lebens. Sie nehmen uns zwar oft den Atem, schaffen aber auch Raum für Entwicklung. Die Erfahrung, gemeinsam mit deinem Kind durch schwierige Zeiten zu gehen, stärkt die Bindung und schenkt euch Erkenntnisse, die keine Schule der Welt lehren kann.
Nutze jede Herausforderung als Chance, nicht nur für dein Kind, sondern auch für dich selbst. Auf diesem Weg der Reflexion finden wir oft die Kraft, die vorher verborgen schien.
Du bist nicht allein
Wir sitzen alle im selben Boot. Der Alltag mit Legasthenie kann fordernd sein, aber er bietet auch unzählige Möglichkeiten, zu wachsen, zu lernen und als Familie enger zusammenzuwachsen. Gönne dir selbst kleine Pausen, sei stolz auf deine Fortschritte und erinnere dich daran: Du bist die beste Mutter, die dein Kind haben kann.
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