Diagnose Legasthenie: Wann und wie Ihr Kind getestet werden sollte

Diagnose Legasthenie: Wann und wie Ihr Kind getestet werden sollte

von Sep 10, 2024Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Schulprobleme0 Kommentare

Zu erkennen, wann es notwendig wird, eine professionelle Diagnose für Legasthenie in Betracht zu ziehen, kann eine Herausforderung sein. Häufig zeigen sich erste Anzeichen bereits in der Grundschule, wenn das Kind beim Lesen und Schreiben deutlich langsamer ist als seine Mitschüler oder auffällig viele Fehler macht, obwohl der Unterrichtsstoff gründlich geübt wurde. Besonders sollten Sie aufmerksam werden, wenn folgende Anzeichen regelmäßig auftreten:

  • Schwierigkeiten beim Erlesen von Wörtern und Sätzen
  • Häufige Vertauschungen von Buchstaben oder Silben
  • Hohe Fehlerzahl trotz wiederholten Übens
  • Langsame Lesegeschwindigkeit
  • Unleserliche Handschrift

Falls Sie diese Anzeichen bei Ihrem Kind bemerken, empfiehlt es sich, das Gespräch mit der zuständigen Lehrkraft zu suchen und eine professionelle Diagnose in Betracht zu ziehen. Eine frühzeitige Diagnose kann dazu beitragen, dass Ihr Kind gezielt unterstützt wird und dadurch Frustrationen im Schulalltag reduziert werden.

 

Der Ablauf des Testverfahrens

Der Weg zur Diagnose Legasthenie beginnt in der Regel mit einer umfassenden Anamnese. In einem ersten Gespräch mit dem behandelnden Fachpersonal werden die schulischen Leistungen, Lern- und Entwicklungsverläufe sowie mögliche familiäre Häufungen besprochen. Dies dient dazu, eine fundierte Grundlage für die weiteren Schritte zu schaffen. Das eigentliche Testverfahren umfasst verschiedene standardisierte Tests, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Lese- und Rechtschreibfähigkeiten zu beurteilen. Diese Tests können unter anderem beinhalten:

  • Lesegeschwindigkeitstests
  • Rechtschreibtests
  • Phonologische Bewusstseinstests (Fähigkeit, Laute in Wörtern zu erkennen und zu manipulieren)
  • Wortlesetests

Diese Testverfahren werden von speziell geschulten Fachleuten, wie Diplom-Pädagogen, Psychologen oder speziell ausgebildeten Legasthenietrainerinnen und -trainern durchgeführt. Diese Fachleute sind darauf trainiert, die Ergebnisse richtig zu interpretieren und einen Diagnosebericht zu erstellen, der die Grundlage für die weitere Förderung bildet.

 

Welche Fachleute sollten hinzugezogen werden?

Bei der Diagnose von Legasthenie ist es entscheidend, die richtigen Fachleute zu Rate zu ziehen. Ein erfahrener Kinder- und Jugendpsychologe, ein Psychiater, ein Logopäde oder ein speziell ausgebildeter Legasthenietrainer kann die notwendigen Tests durchführen und eine fundierte Diagnose stellen. Es ist ratsam, frühzeitig Kontakte zu spezialisierten Einrichtungen oder Fachleuten aufzunehmen, um die bestmögliche Unterstützung für Ihr Kind sicherzustellen. Diese Experten können nicht nur die Diagnose stellen, sondern auch maßgeschneiderte Förderprogramme empfehlen, die Ihrem Kind dabei helfen, seine Schwierigkeiten zu überwinden.

 

Ratschläge zur Vorbereitung auf den Test

Als Eltern können Sie eine wichtige Rolle dabei spielen, Ihr Kind auf den Test vorzubereiten und es während des Prozesses zu unterstützen. Hier einige Tipps, wie Sie Ihr Kind optimal auf den Diagnoseprozess vorbereiten können:

  • Offenes Gespräch: Sprechen Sie offen und kindgerecht mit Ihrem Kind über den bevorstehenden Test. Erklären Sie, warum der Test wichtig ist und dass er dazu dient, besser zu verstehen, wie Ihr Kind beim Lesen und Schreiben unterstützt werden kann.
  • Positive Einstellung: Versichern Sie Ihrem Kind, dass es keine Schuld an seinen Schwierigkeiten hat und dass der Test keine Prüfung ist, bei der es etwas falsch machen kann. Ermutigen Sie Ihr Kind und betonen Sie die positiven Aspekte des Tests.
  • Stressreduktion: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind vor dem Test ausreichend schläft und entspannt ist. Ein ausgeglichener und stressfreier Zustand kann die Testergebnisse positiv beeinflussen.

 

 

Unterstützung während des Diagnoseprozesses

Während des gesamten Diagnoseprozesses ist es wichtig, dass Sie Ihrem Kind zur Seite stehen und ihm zeigen, dass es nicht allein ist. Ihre Unterstützung und Ermutigung können einen großen Unterschied machen. Hier sind einige Wege, wie Sie Ihr Kind während des Prozesses unterstützen können:

  • Regelmäßige Rücksprache: Halten Sie regelmäßig Kontakt zu den Fachleuten und Lehrkräften, um über den Fortschritt Ihres Kindes informiert zu bleiben und mögliche Fragen zu klären.
  • Kontinuierliche Motivation: Belohnen Sie kleine Fortschritte und ermutigen Sie Ihr Kind, weiterzumachen. Positive Verstärkung kann das Selbstvertrauen Ihres Kindes stärken.
  • Gemeinsames Lernen: Nehmen Sie sich Zeit, um gemeinsam mit Ihrem Kind zu üben und spielen Sie zusammen Lernspiele, die die Lesefähigkeiten auf spielerische Weise fördern.

Fazit

Eine frühzeitige und fundierte Diagnose ist der erste Schritt, um Ihrem Kind die Unterstützung zu bieten, die es benötigt. Mit den richtigen Maßnahmen und einer positiven Einstellung können Sie und Ihr Kind diese Herausforderung meistern und den Schulalltag erfolgreich gestalten.


Ich hoffe, dieser Blogpost gibt Ihnen wertvolle Einblicke und hilft Ihnen, den Diagnoseprozess für Legasthenie besser zu verstehen und erfolgreich zu begleiten. Wenn Sie weitere Fragen haben oder Unterstützung benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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