Liebe Eltern,
habt ihr euch jemals gefragt, warum euer Kind viel länger als andere Kinder braucht, um ein einfaches Buch zu lesen oder ein Wort korrekt zu schreiben? Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Aufmerksamkeit verdienen. Wenn euer Kind ungewöhnlich viele Rechtschreibfehler macht, Wörter beim Lesen vertauscht, oft Schwierigkeiten hat, Informationen aus einem Text zu verstehen oder schlichtweg Unmut gegenüber dem Lesen zeigt, dann könnte dies ein Hinweis auf eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) sein.
Zum Beispiel erinnert ihr euch vielleicht an den Moment, als euer Kind voller Stolz nach Hause kam und euch sein neu erworbenes Lese-Buch zeigte. Doch schnell kam die Enttäuschung: Es schien, als würde jede Seite eine unüberwindbare Hürde darstellen. Buchstaben verschwimmen, Wörter werden verdreht – frustrierend für das Kind und emotional belastend für euch Eltern.
Typische Symptome und hilfreiche Checklisten
Nun stellt sich die Frage: Welche Symptome sind noch typisch für eine LRS? Es mag wie eine knifflige Aufgabe erscheinen, doch hier ist eine Checkliste, die euch weiterhelfen kann:
- Langsames und ungenaues Lesen: Euer Kind liest deutlich langsamer als seine Altersgenossen und macht häufig Lesefehler.
- Rechtschreibprobleme: Selbst einfache Wörter werden immer wieder falsch geschrieben, trotz häufiger Korrekturen.
- Probleme beim Schreiben von Diktaten: Wörter werden ausgelassen, falsch geschrieben oder stark verwischt.
- Verwechslung von Buchstaben und Lauten: Besonders ähnlich klingende Laute oder ähnlich aussehende Buchstaben werden regelmäßig vertauscht.
- Frustration und Angst vor dem Lesen: Euer Kind vermeidet Leseaufgaben und zeigt Stresssymptome.
Ein Beispiel aus meinem eigenen Leben kann das verdeutlichen: Mein ältester Sohn hatte immer wieder Schwierigkeiten, das Wort „Hund“ zu schreiben. Mal war es „Hut“, mal „Hundt“ – schlichtweg eine verzweifelte Suche nach der richtigen Form. Eine Routine, die uns schlussendlich aufmerksam werden ließ.
Das Gespräch suchen und Experten hinzuziehen
Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und fragt euch nun: Wie geht es weiter? Der Schlüssel liegt im offenen Gespräch. Zögert nicht, euch an die Lehrer eures Kindes zu wenden. Sie können euch wertvolle Einblicke geben, wie sich euer Kind im schulischen Umfeld verhält. Eine gemeinsame Beobachtung gibt euch die Sicherheit, dass es sich nicht nur um eine vorübergehende Phase handelt.
Ein Elternabend kann schneller Licht ins Dunkel bringen. Erzählt von euren Sorgen und fragt nach den schulischen Beobachtungen. Dazu ein kleiner Tipp: Bringt konkrete Beispiele mit, damit die Lehrer sich ein besseres Bild machen können.
Habt ihr das Gefühl, dass die Probleme eures Kindes tiefer reichen, dann scheut euch nicht, Fachleute hinzuzuziehen. Ein spezialisiertes Training, wie es Lernpraxis „Lern Dich Stark“ anbietet, kann oft Wunder wirken. Überlegt, ob eine Testung auf LRS oder Legasthenie sinnvoll ist – sie gibt euch Klarheit und öffnet Wege zur gezielten Förderung.
Unterstützung und Förderung
Einen wichtigen Schritt habt ihr nun schon gemacht: Die Probleme zu erkennen und nicht zu ignorieren. Jetzt geht es darum, euer Kind bestmöglich zu unterstützen. Setzt auf individuelle Lernstrategien, die eurem Kind helfen, seine Schwächen zu überwinden und Stärken zu entwickeln. Fachleute können euch hierbei unterstützen und maßgeschneiderte Förderpläne entwickeln.
Vergesst nicht, die emotionale Seite nicht zu vernachlässigen. Ein liebevolles und geduldiges Umfeld ist das A und O. Zeigt eurem Kind, dass es nicht alleine ist und dass es mit euch zusammen jedes Hindernis überwinden kann.
Habt ihr den „Ratgeber Legasthenie“ noch nicht heruntergeladen? Das solltet ihr unbedingt nachholen. Er bietet euch wertvolle Tipps und eine ausführliche Checkliste, die euch den ersten Schritt zur richtigen Förderung erleichtern kann.
Herzliche Grüße,
Erika Rossner
Dipl. Legasthenietrainerin und Lerndidaktikerin
Lern Dich Stark
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