Beginnen wir mit einer inspirierenden Geschichte. Die bekannte Schauspielerin Keira Knightley hat offen über ihre eigenen Kämpfe mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und Legasthenie gesprochen. Schon in jungen Jahren hatte sie Probleme in der Schule und fühlte sich oft überfordert und missverstanden. Ihr Weg war keineswegs einfach, aber mit der Unterstützung ihrer Familie und der Schule hat sie es geschafft, ihre Talente zu entfalten und ihre Ziele zu erreichen.
Knightleys Geschichte zeigt deutlich, dass Kinder mit ADHS und Legasthenie oftmals besondere Unterstützung und Verständnis benötigen. Diese Schwierigkeiten sind nicht auf mangelnde Intelligenz oder Faulheit zurückzuführen, sondern beruhen auf neurologischen Besonderheiten, die angepasstes Lernen und spezielle Strategien erfordern. Doch wie können Eltern und Lehrkräfte zusammenarbeiten, um eine unterstützende Lernumgebung zu schaffen?
Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schulen: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Eltern und Lehrer*innen ist unerlässlich. Nur wenn beide Parteien an einem Strang ziehen, kann ein Kind mit ADHS und Legasthenie wirklich gedeihen. Die Schule sollte unbedingt über die diagnostizierten Schwächen des Kindes informiert sein und gemeinsam mit den Eltern einen maßgeschneiderten Förderplan entwickeln.
Ein Beispiel aus der Praxis: Als mein Sohn Tobias in die dritte Klasse kam, stellte sich schnell heraus, dass das herkömmliche Unterrichtsmodell für ihn einfach nicht funktionierte. Zusammen mit seiner Lehrerin entwickelten wir einen spezifischen Wochenplan, der ihm größere Freiräume lässt und gleichzeitig klare Strukturen bietet. So konnte Tobias seine Aufgaben in eigenen Tempo angehen, und die Lehrerin konnte sich besser auf seine individuellen Bedürfnisse einstellen. Diese Art von individueller Förderung hat Wunder bewirkt.
Spezielle Bildungs- und Therapieentscheidungen: Was kann helfen?
Neben der schulischen Unterstützung können spezifische Bildungs- und Therapieentscheidungen von großer Hilfe sein. Hier einige Ansätze, die sich bewährt haben:
- Ergotherapie: Diese Form der Therapie kann helfen, die motorischen Fähigkeiten zu verbessern und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Tobias besuchte regelmäßig eine Ergotherapie und konnte so seine Feinmotorik und seine Fähigkeit, sich länger auf Aufgaben zu konzentrieren, erheblich verbessern.
- Lese-Rechtschreib-Training: Ein gezieltes Training, das auf die individuellen Schwächen des Kindes eingeht, kann deutliche Fortschritte in der Lese- und Schreibfähigkeit bringen. Hierbei geht es nicht nur um das Üben von Buchstaben, sondern auch um das Erkennen von Wortmustern und das Training des Sprachverständnisses.
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining: Programme wie das Marburger Konzentrationstraining helfen Kindern dabei, ihre Konzentrationsspanne zu verlängern und strukturierter vorzugehen. Solche Programme sind gerade für Kinder mit ADHS oft sehr hilfreich.
Die Rolle der Eltern: Geduld, Verständnis und Unterstützung
Natürlich spielen auch die Eltern eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, dass sie geduldig und verständnisvoll sind und ihrem Kind die nötige Unterstützung bieten. Das bedeutet nicht nur, bei den Hausaufgaben zu helfen, sondern auch emotionale Unterstützung und Bestätigung zu geben.
Ein weiteres Beispiel aus meiner Praxis: Meine Tochter Leonie hatte große Schwierigkeiten, sich über längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Gemeinsam entwickelten wir ein Belohnungssystem, bei dem sie für jede absolvierte Lerneinheit einen kleinen Punkt erhielt, der später in eine größere Belohnung umgewandelt werden konnte. So schafften wir es, das Lernen mit positiven Erlebnissen zu verknüpfen und ihre Motivation dauerhaft zu steigern.
Fazit: Jede Herausforderung birgt auch Chancen
Ja, die Herausforderungen im Umgang mit ADHS und Legasthenie sind groß, aber sie sind auch bewältigbar. Es erfordert Teamarbeit, Geduld und die Bereitschaft, individuelle Lösungen zu finden. Prominente Beispiele wie Keira Knightley zeigen uns, dass trotz dieser Hindernisse Großes erreicht werden kann.
Also, liebe Eltern: Lasst euch nicht entmutigen! Mit der richtigen Unterstützung und einer positiven Einstellung könnt ihr eurem Kind helfen, sein volles Potenzial zu entfalten. Gemeinsam können wir den Weg ebnen für eine schulische Umgebung, in der sich jedes Kind – unabhängig seiner Herausforderungen – wohlfühlt und erfolgreich lernen kann.
Herzliche Grüße,
[Dein Name]
Dipl. Legasthenietrainerin und Lerndidaktikerin
Lern Dich Stark
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